Die ATIB Bludenz ist laut Eigenaussage einer der größten muslimischen Gemeinden Österreichs. Knapp 380 Mitglieder habe die Gemeide laut Volkan Deve, davon seien die Hälfte österreichische Staatsbürger. Daher sei eine Erweiterung des in die Jahre gekommenen Vereinszentrums notwendig, das für die Gemeinde zu klein wurde.
Diese Erweiterung umfasse auf 185 Quadratmetern neben Gebetsräumlichkeiten auch Räumlichkeiten für Veranstaltungen und gesellschaftliche Anlässe. Auch die Jugendarbeit soll hier ihren Platz finden. Dazu gehöre neben Seminare zu Jugendthemen auch Nachhilfeunterricht. „Die schulischen Leistungen und die spätere gesellschaftliche Anerkennung unserer jungen Mitglieder werden durch Nachhilfestunden (vor allem im Bereich der Sprache) gefördert“, betont Deve.
Man sei bemüht gewesen, trotz der unattraktiven Lage zwischen Gleisanlagen und Tankstelle eine würdevolle Gestaltung zu finden, die einem Glaubensgebäude angemessen ist, erklärt der zuständige Architekt Bruno Spagolla in der Aussendung des ATIB. Der Zubau besteht aus drei Teilen: Einem Anbau, einem Verbindungsgang zu dem zu sanierenden Altbau und einer Stele aus Glas.
Die Merkmale einer Moschee sind vorhanden, jedoch möglichst unauffällig gehalten. Die Erweiterung besteht in erster Linie aus einem weißen Kubus, dessen oberen zwei Stockwerke für Gebetsräume vorgesehen sind. Dies wird auch über eine flache asymmetrische Kuppel auf dem Dach angedeutet, die von außen nur aus großer Entfernung sichtbar ist. Im Erdgeschoss soll ein Versammlungssaal entstehen. Der gläserne Verbindungsgang soll die notwendigen Vorräume aufnehmen, ein feingliedriges Holzrautengitter soll den Neubau mit dem bestehenden Gebäuden optisch verbinden. Gleichzeitig soll diese Konstruktion sowohl an die osmanische wie auch heimische Architektur erinnern.
Auffälliger ist die freistehende Säule vor dem Gebäude. Diese quadratische Stele soll aus mattiertem Glas bestehen und mit Glaubenstexten verziert werden. Geplant seien Koransuren auf Türkisch und entsprechende Bibelauszüge auf Deutsch. Um ein Minarett handle es sich bei dieser Glassäule nicht. „Das eher objekthafte Element akzentuiert den Ort in seinem stadträumlich unattraktiven Umfeld doch als einen Besonderen, den Ort des Gebets, als einen Ort, der unseren Mitbürgern islamischen Glaubens einen würdigen Ort für ihre Religionsausübung bieten soll“, erklärt Spagolla.
Kubatur Bestand: 2.340 m³
Kubatur neu: 3.560 m³
Nutzfläche Bestand: 585 m²
Nutzfläche neu: 770 m²
Vorgesehener Baubeginn: Mai 2015
Vorgesehene Fertigstellung: Mai 2016
Baukosten: rund 1,3 Millionen Euro
Quelle Bilder: ATIB Bludenz, Stadt Bludenz
Quelle : Vol.at
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