Das Opferfest (Eid al-Adha) wird heuer am Samstag, dem 4. Oktober, gefeiert. Es ist der höchste islamische Feiertag.
„Weder ihr Fleisch noch ihr Blut erreicht Allah, jedoch erreicht ihn Eure Frömmigkeit“ (Koran 22:37) Das Opferfest ist neben dem Fest am Ende der Fastenzeit, dem Ramadan, das bedeutendste Fest der islamischen Welt. Die Muslime erinnern sich dabei an die Bereitschaft des Propheten Ibrahim (Abraham) seinen eigenen Sohn Ismael für Allah zu opfern. Als Allah seine Bereitschaft und sein Gottvertrauen sah, gebot er ihm Einhalt. Ibrahim und Ismael opferten daraufhin voll Dankbarkeit im Kreise von Freunden und Bedürftigen einen Widder. Gott gebot ihm weiterhin nur Tiere zu opfern. Diese Geschichte wird im Koran (37: 99-108) erzählt und in der Bibel als die Opferung Isaaks dargestellt (Genesis 22:1-19).
In der Person des Patriarchen begegnen sich alle drei abrahamitischen Offenbarungsreligionen: Islam, Judentum und Christentum, weswegen das Opferfest der Muslime auch eine gewisse ökumenische Dimension aufweist. Gemeinsame Feiern tragen dazu bei, Ängste und Vorurteile abzubauen.
Im Mittelpunkt des viertägigen Opferfestes stehen Werte wie das soziale Miteinander, das Einstehen füreinander und das Gottvertrauen. Am Morgen des ersten Tages versammeln sich alle muslimischen Männer, Frauen und Kinder zum Festgebet in der Moschee. Anschließend findet, wo es möglich ist, ein Gräberbesuch statt und dann ein Festessen innerhalb der Familie, bei dem ein Drittel des Fleisches des Opfertieres gegessen wird. Ein weiteres Drittel geht an Bedürftige und eines an Freund/innen. Daneben stehen aber auch andere Speisen und Süßigkeiten auf dem Mittagstisch. Mit Spiel und Unterhaltung klingt der Festtag aus. An den folgenden Festtagen werden Freunde, Nachbarn und Bekannte besucht oder eingeladen. Das Fest dient auch der Versöhnung unter den Menschen. Sollten Missstimmungen herrschen, so ist es jetzt ein guter Zeitpunkt, diese auszuräumen. Die Kinder freuen sich über dieses große Fest. Sie werden beschenkt, lang gehegte Wünsche werden erfüllt.
Quelle: IGGIÖ / Stadt Hohenems
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